Die Veranstaltung der Belgisch-Deutschen Gesellschaft in der Adenauerstiftung am 17. Oktober war voll. Bis zum letzten Platz. Mammitzschs Unterfangen war recht mutig, indem er Parallelen für Europa in der Geschichte zu finden versuchte. So ist er auch auf die Frage eingegangen, was sich hinter den europäischen Werten verbirgt? Natürlich bewegen diese Fragen die Menschen nicht erst seit der so genannten Eurokrise oder der so genannten Flüchtlingskrise. Ob es allerdings genügt, zu sagen: „Wer die Vergangenheit kennt, versteht die Zukunft“ ist nicht so klar.
Aus der Geschichte lässt sich eins mit Sicherheit ableiten: Beständig ist nur der Wandel, die ständige Veränderung und damit auch der Wandel der Werte. Parallelen sind daher nicht so einfach zu ziehen.
Das Buch „Europas mühsamem Weg zum Friedenskontinent“ ist ein hervorragendes Geschichtsbuch, das diesen Blick zurück auf verständliche und zugleich sehr fundierte Art und Weise möglich macht. Von Karl dem Großen über den Wiener Kongress und den Weltenbrand der beiden Weltkriege bis hin zum heutigen Europa und den neuesten Entwicklungen wie dem Brexit wurden historische Sachverhalte in ihren Eigenarten beschrieben und in Zusammenhang gebracht. Wegen der Bedeutung für Europa hat Mammitzsch den Fokus dabei immer wieder auf die beiden Ländern Deutschland und Frankreich gelegt.
Die „Betrachtungen eines Europäers“ überzeugen mit ihrem kenntnisreich präsentierten Wissen und einem nicht zu leugnenden Unterhaltungswert.
Gerd Mammitzsch
Europas mühsamer Weg zum Friedenskontinent
Betrachtungen eines Europäers
Books on Demand, Norderstedt 2017
ISBN 978-3-7460-2221-5, 324 S., 17,80 €
(Auch als E-Book erhältlich)